No Risk - No Fun

von Britta Duengel

"Land & lecker" am 04. Dezember um 21:00 Uhr im WDR

No Risk - No Fun

 

Wirklich nervös bin ich selten. Aber grad im Moment merke ich, dass die Spannung steigt: Am
Mittwoch, dem 04. Dezember 2013, ist es soweit und ,meine' Folge der aktuellen Staffel von
,Land & Lecker' wird um 21:00  Uhr im WDR ausgestrahlt.

Als im Februar die Anfrage kam, ob ich Lust hätte, bei der Sendung mitzuwirken konnte ich mir nicht
vorstellen, dass es tatsächlich so weit kommen würde - jetzt ist das Jahr fast vorbei und ich sitze hier und überlege, was ich schreibe... Was könnte interessieren, was ist schon zur Genüge bekannt, worüber schweigt man besser?
Witzigerweise war eine der Fragen, die ich am häufigsten hörte: "Hast Du Dich da beworben?"
Nein, hab ich nicht! Ich bin ja eher ein 'Selten-Fernseher' und als die bewusste Anfrage kam, musste ich die Frage, ob ich die Sendung kennen würde, erstmal verneinen. (Damit scheine ich zu etwa 2 Prozent der Bevölkerung zu gehören - wann immer ich anschließend von der Geschichte erzählte kam als Antwort: "Wiejetzt? Kanntest Du nicht? Die Sendung ist doch so toll!"
Lange Rede, kurzer Sinn - nachdem ich mir einige Folgen angesehen hatte, war ich überzeugt! Nett war's, sympathisch, fernab aller Nabelschau und rund. Und die Idee, eine neue Staffel mit 'Kreativen' zu produzieren fand ich mehr als klasse - sind wir doch meist nicht wirklich massenkompatibel ;-)

Den ersten Telefonaten, Mails und dem ersten Treffen mit der Redakteurin folgte ein 'Auswahlverfahren', irgendwann im Sommer der Anruf dass ich dabei sei und am 10. September ging die Reise los.
Zu einem ersten Kennenlernen trafen wir uns am Vorabend des ersten Dinners - spaßig, wenn man sich zwar vorstellen darf, aber nicht mit vollem Namen... und auch nicht darüber sprechen darf, was man so macht und wo man lebt: aber wir haben das hingekriegt (obwohl wir Frauen sind ;-) ) - und ziemlich schnell festgestellt, dass wir uns ausgesprochen sympathisch sind und mit Sicherheit ein gutes Team abgeben.
Wie bei den folgenden Reisen ging es dann am nächsten Morgen mit einer Rundfahrt im Bus los: Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen, Rätselraten über den Beruf der Gastgeberin, das Menü, sich kennen lernen und dabei immer schön aufpassen, dass einem dabei nicht aus Versehen etwas rausrutscht, was man besser noch nicht verraten hätte.
Während der ersten Drehtage waren wir alle weitestgehend noch ziemlich unsicher: "Huch, die Kamera...", das hat sich im Laufe der Zeit dann aber schnell gelegt, die Stimmung während der Fahrten und bei den einzelnen Dinnern wurde zunehmend lockerer.
Wenn man daran gewöhnt ist, den ganzenTag über 'aktiv' zu sein, in der eigenen Werkstatt Regie zu führen und zu bestimmen wo es lang geht, ist es schon eine Umstellung, einfach einmal 'etwas mit sich machen zu lassen'! Mir persönlich ist das echt schwergefallen!

Nach einem Mittagessen und einer kleinen Pause ging es dann am Nachmittag auf den zweiten Teil der Reise, wir hatten ja schließlich eine Einladung zum Dinner - und nicht nur die! Nach der Begrüßung, bei der dann auch endlich das Geheimnis um die Person der Gastgeberin, ihre Familie und ihren Beruf gelüftet wurde, durften wir uns in die jeweiligen Gewerke einfühlen. So haben wir Löffel geschnitzt, Glasperlen gedreht, Stoff bedruckt, Speckstein bearbeitet, hatten eine Führung durch Familien- und Ortsgeschichte... und bei mir gab es eine Einführung in das Thema Filz (war klar, ne?) durch meine Freundin Barbara Lüttge.

In der Zwischenzeit werkelte die jeweilige Gastgeberin in der Küche, immer im Focus der Kamera und immer bestrebt, die 'Prise Salz' so in den Topf zu geben, dass die Szene nicht erneut gedreht werden musste ;-) - wir haben das allesamt gemeistert, jedes Dinner war gelungen!

 

Im Vorfeld der einzelnen Folgen wurde ein paar Tage lang bei der Gastgeberin gedreht; bei uns war es Mitte Oktober, der sich in diesem Jahr leider nicht so ganz von seiner goldenen Seite gezeigt hat. Aber wir hatten Regenpausen und Wolkenlücken, die wir für Außenaufnahmen nutzen konnten und dass es kalt war, sieht man im Film höchstens an meiner roten Nase :-)!
Das Team um meine Autorin Christina König hat uns insgesamt vier Tage lang begleitet, bei der Arbeit, in der Küche, beim Einkauf und ich gestehe gerne, dass das (für mich zumindest) viel stressfreier war als die 'Besucherrolle'!
Eine ganz besondere Herausforderung war das Kochen in meiner Werkstatt, in der es eigentlich keine Küche gibt! In unserem Haus haben wir eine zum Esszimmer hin offene Küche - für die Dreharbeiten während des Dinnerabends ungeeignet - und nachdem die erste Alternative (die, den Pool zu leeren und dort einen Essplatz zu schaffen) verworfen wurde, ging es 'ans Eingemachte'.
Die Vorstellungen der Produktionsfirma waren dann doch anders als meine - ein bisschen 'wohnlich' wollten wir es schon..., was angesichts der Tatsache, dass diese Küche in einen ehemaligen Stall gebaut werden sollte eh schon eine Aufgabe war!
Mit jeder Menge Menpower hatte ich aber am Ende doch noch eine Küche, in der ich kochen konnte - mit 'gebremstem Schaum' zwar, weil die Ausstattung nicht die Gewohnte war und ich beim Einpacken der benötigten Küchengeräte, Töpfe und Geschirr am Abend vor dem Dinner doch das eine oder andere nützliche Zubehör vergessen hatte. Das hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan, war halt ein bisschen wie Camping ;-)

Besonders neugierig war bzw. bin ich auf die Reaktion meiner Gäste, die ich mit einem Fisch- und Meeresfrüchtemenü vor eine vermutlich recht große Herausforderung gestellt habe. Soweit mir im Vorfeld bekannt war, hatte zwar niemand angegeben, keinen Fisch zu mögen, aber man weiss ja nie!
Für all diejenigen, die gerne Fisch und Meeresfrüchte essen, gibt es ab Mittwoch, dem 04.12.2013 hier meine Rezepte

Sowohl mein Menü als auch die Tischdekoration spiegeln meine Liebe zum (Mittel-)Meer, zur Seide und zur Wolle wider - die Zutaten im Essen spannen einen Bogen vom nördlichen Ursprung des Filz' über die Heimat von Marco Polo, dessen Abenteuerlust, Wissensdrang und Wagemut uns schließlich auf die Seidenstraße bis nach Asien führen.
Entsprechend habe ich als Tischdekoration Olivenzweige gewählt, die ich mit Ketten, die ich aus Seidenkokons, Perlen und Silber- bzw. Goldelementen gestaltet habe, kombinierte.
Eine Übersicht über die Kollektion finden Sie ebenfalls ab Mittwoch, 04.12.2013, hier:
Seidenstraße

Gesehen habe ich den fertigen Film auch noch nicht und bin gespannt, was wovon wie zusammengeschnitten worden ist und welches Gesamtbild sich daraus ergibt; ich meine... kann ja sein, dass es eine Aneinanderreihung von Peinlichkeiten wird... - dafür habe ich bestimmt während der 4 Drehtage hier bei uns genügend Material geliefert, sowas kann ich nämlich gut :-)
Nein, im Ernst: Ich freue mich auf die Sendung, vertraue meiner Autorin und lasse mich mal überraschen, wie sich meine Gäste beschäftigt haben während ich in der 'Küche' stand (Hüte aufprobieren... jaja, Mädels, ich hab da so was gehört ;-) ) und vor allem, wie sie mit der servierten 'geballten Ladung Meeresgetier' klargekommen sind!
Wir sehen uns am Mittwoch!

Und das Allerwichtigste jetzt zum guten Schluss:
Ohne meine Familie und eine gefühlte Million weiterer wunderbarer Menschen, die mir stets und ständig zur Seite gestanden haben und jede Menge Zeit und Energie geopfert haben, wäre das ganze Abenteuer nie und nimmer möglich gewesen. Ich danke euch von ganzem Herzen, ihr seid die Besten :-)

 

 

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